Endlich: Zi zeigt, mit welchen PVS Praxen zufrieden sind

Darauf haben viele Praxen gewartet: Das Zi hat eine Liste von Praxisverwaltungssystemen veröffentlicht, die von Nutzern positiv bewertet werden. Eine gute Grundlage für wechselwillige Ärztinnen und Psychotherapeuten.

01.06.2024

Lupe liegt auf einer Computertastatur
© Foto: peterschreiber.media / stock.adobe.com
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Die Unzufriedenheit in den Praxen mit den Praxisverwaltungssystemen (PVS) ist groß. Viele Teams würden gerne den Anbieter wechseln. Auf die Frage wohin, gibt das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) jetzt Orientierung. Es hat am Donnerstag eine Liste mit 15 PVS veröffentlicht, mit denen die Nutzer zufrieden sind.

Auf Grundlage einer sechswöchigen Praxisumfrage im März und April, durch die 10.200 Datensätze ausgewertet konnten, hat das Zi ermittelt, welche Praxisverwaltungssysteme „einen systematisch höheren Anteil zufriedenerer Nutzer haben, die ihr System auch weiterempfehlen würden“. Nach diesem sogenannten Net-Promoter-Score liegen 15 von 39 PVS, die mindestens 20 Bewertungen bekamen, im positiven Bereich.

Diese 15 PVS, die ihre Nutzer überzeugen, hat das Zi erst einmal alphabetisch aufgeführt. Eine Liste nach den erfolgten Bewertungen mit Klarnamen und Vergleichen der Performance will das Zentralinstitut zu einem späteren Zeitpunkt nachliefern, teilte es auf Anfrage der Ärzte Zeitung mit.

Von Nutzern empfohlene PVS

Folgende 15 PVS haben laut Zi einen positiven Net-Promoter-Score erreicht (in alphabetischer Reihenfolge):

  • DURIA
  • EL ‐ Elaphe Longissima (Softland)
  • EVA (Abasoft)
  • EVIDENT
  • FIDUS (FIDUS Software Entwicklung)
  • InterARZT (InterData Praxiscomputer)
  • Medical Office (Indamed EDV‐Entwicklung und Vertrieb)
  • MEDYS
  • PegaMed (PEGA Elektronik)
  • Praxis‐Programm (MediSoftware Computersysteme für Ärzte)
  • Pro_Medico (Neutz GmbH Systemhaus)
  • PsychoDat (ergosoft)
  • SMARTY (New Media Company)
  • T2med
  • tomedo (Zollsoft)

„Die Liste dieser 15 positiv bewerteten Systeme stellen wir hiermit gerne zur Verfügung, um wechselbereiten Praxen eine vorläufige Orientierung zu bieten“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried. Das Zi deutete an, seine Referenzdatenbank in Zukunft auch aktualisieren zu wollen.„Uns ist bewusst, dass der Wechsel der Praxissoftware Zeit und Geld kostet. Auf diesem Aufwand bleiben die Praxen derzeit sitzen“, so von Stillfried weiter. Der Wechsel zu einer leistungsfähigen Lösung sollte belohnt werden. „So wie die Politik die Digitalisierung der Krankenhäuser finanziell fördert, könnte der Wechsel zu Praxissoftwaresystemen gefördert werden, die nach vorheriger Prüfung eine bessere Funktionalität bzw. einen besseren Service bieten und damit zur Umsetzung der Telematik-Infrastruktur besser geeignet sind.“Viele Praxen hadern Die Zi-Umfrage ergab, dass nur knapp 28 Prozent der Umfrageteilnehmer mit der Praxissoftware zufrieden sind. Fast die Hälfte der Teilnehmenden (rund 48 Prozent) hadern dagegen mit ihrer aktuellen PVS und empfehlen diese nicht weiter. Zwei Drittel dieser Unzufriedenen würden ihr PVS gerne wechseln.Bislang fehlt vielen Praxen aber der Mut, sich einen neuen PVS-Anbieter zu suchen. Insgesamt hatten unter den Umfrageteilnehmern nur 860 (8,5 Prozent) schon einen Softwarewechsel vollzogen. Nicht immer brachte dies eine Verbesserung, wie die Praxen angaben. 19 Prozent waren auch nach dem Wechsel noch nicht glücklich. Fast 56 Prozent gaben aber an, nach dem Tausch des Anbieters mit dem System zufrieden zu sein und es weiterempfehlen zu können.KBV will Rahmenvereinbarung für mehr TransparenzDie Umfrage müsse den PVS-Anbietern angesichts der hohen Unzufriedenheit zu denken geben, kommentierte Dr. Sibylle Steiner, KBV-Vorstandsmitglied. „Diese Unzufriedenheit wird geschürt durch manchmal sogar tägliche Störungen der TI oder Probleme mit dem PVS, die die Praxisabläufe behindern und damit die Versorgung der Patientinnen und Patienten einschränken.“Steiner appellierte an „alle PVS-Anbieter, mit uns eine Rahmenvereinbarung abzuschließen“. Damit leisteten die Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Transparenz für ihre Kunden.Nach einer KBV-Statistik waren zum 30. Juni 2023 130 unterschiedliche Softwaresysteme in der Anwendung. Darunter sind viele kleinere Anbieter und Auslaufmodelle (76) unterhalb von 100 Installationen. Knapp 40 Prozent der Softwareinstallationen entfallen auf zwei Systemhäuser.

Quelle: aerztezeitung.de

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